Dies ist eine Arbeitsbeschreibung zum Thema Glück, das mich in meiner Kunst seit vielen Jahren beschäftigt. Ich hatte mir vorgenommen, über das, was so viele Menschen und Lebensbereiche berührt, in der Öffentlichkeit zu recherchieren und mit den mir zur Verfügung stehenden Mitteln und Fähigkeiten die erhaltenen Informationen zur Grundlage meiner künstlerischen Arbeit zu machen. Im Laufe dieser Jahre hatte ich unzählige Gelegenheiten, mit glücklichen und unglücklichen Menschen ins Gespräch zu kommen und sie nach ihren persönlichen Glücks-Geschichten zu befragen. Ich konnte erfahren, dass es auch in den unglücklichsten Momenten des Lebens Glücks-Vorstellungen, Glücks- Erinnerungen, Hoffnungen auf Glück und Träume vom Glück gibt. Mir ist kein einziger Mensch begegnet, der keine eigene Vorstellung von Glück gehabt hätte, und ich erinnere mich an niemanden, der nicht darüber sprechen wollte. Im Gegenteil: meine Frage nach dem Glück öffnete bei vielen Menschen so etwas wie ein Ventil, durch das schon lange schlummernde, aber kaum ausgesprochene Überlegungen an die Oberfläche strömten.

Durch die unterschiedlichen Begegnungen, die ich im Laufe der Jahre hatte, kam ich mit vielen Bereichen in Berührung, zu denen ich vorher keine Verbindung hatte: Suppenküchen, Bahnhofs- Treffpunkte, Erotik-Läden oder Bordelle. Ich traf  Obdachlose,  Psychologen, Schwule, Prostituierte, Pfarrer, Lehrer,  Arbeitslose, Drogenabhängige,  Politiker, Ärzte, promovierte Escort-Damen, Schriftsteller, Banker, Sozialarbeiter, Missbrauchsopfer, Hochschullehrer, Hausfrauen, Schauspieler, Journalisten, Gläubige und Ungläubige, Junge und Alte,  Kranke und Gesunde, Gebildete und Ungebildete. Ebenso facettenreich waren die Antworten, die ich erhielt.

Meine Arbeit zu diesem Thema weitete sich durch immer neue Impulse und Ideen aus und ich hatte viele Gelegenheiten, die Ergebnisse in Kunst-Ausstellungen zu zeigen. So konnte ich Gedanken von Menschen über ihr Glück an andere Menschen weitergeben und auch von diesen wiederum eine Rückmeldung erhalten. Ich habe Glücksgeschichten gesammelt von Menschen auf der Straße, die niemand je für glücklich halten würde, und Fotos und Collagen gemacht von Menschen, die Glück heißen und darum glücklicher sind. Ich habe Vorlesungen und Vorträge über das Glück besucht, aber da ich nicht Philosophin, Psychologin oder Soziologin bin, bleibt mir nichts anderes übrig, als die Zusammenhänge aus meiner künstlerischen Westentasche zu zaubern. Das Ergebnis ist eine Mischung aus Material, Menschlichkeit, Erkenntnis, Zuwendung, Freundschaft und Engagement.

Die verarbeiteten Glücks-Bilder, Glücks-Projekte und Glücks-Geschichten würden den Rahmen dieser Internetseite sprengen. Ich habe mich deshalb entschieden, eine spezielle Glück-Website einzurichten, die sich z. Z. noch im Aufbau befindet. In Bildern und Texten kann dort meine künstlerische Umsetzung des Themas nachgelesen und angeschaut werden.