Das Wor
t Frottage kommt aus
dem Französischen und bedeutet
Reiben,
Abreiben.
Frottagen können sowohl von Untergründen abgenommen werden,
indem auf ein darauf gelegtes Papier die Struktur des Materials
abgerieben
wird. Max Ernst setzte diese Technik in vielen seiner Bilder ein.
Umgekehrt funktioniert dies
es
Abreiben
auch. So kann z. B. eine geeignete Abbildung mit Hilfe von
Verdünnern auf einen
Untergrund
abgerieben werden.
Grundlage meiner Frottagen sind Abbildungen von Menschen, häufig aber
auch
Fotos von Fundstücken aus der freien Natur wie Federn oder Tierkadaver
(Vögel, Maulwürfe, Mäuse Falter) der Prozess der Vergänglichkeit setzt
bei den gefundenen Objekten ein, während ich damit arbeite. Gründliche
Präparationen sind oft Voraussetzung für eine weitere Verarbeitung. So
ist es möglich, unterschiedliche
Vergänglichkeits-Stadien in der Abbildung festzuhalten. Doch geben mir
Farben und die Technik der
Grattage,
also das Kratzen in das fertige Bild hinein, die Möglichkeit,
das Vergängliche oder Tote zu überzeichnen und den durch die Frottage
abgebildeten Wesen Lebenslust und Würde, zu verleihen. Skalpelle,
Gravurnadeln, Graphit, Aquarellstifte und Acrylfarbe sind meine
Werkzeuge.
Im
weiteren Sinne geben mir auch Pastelle die Möglichkeit der grafischen
Darstellung. Hier lässt sich das Zeichnen mit dem Malen vermischen.
Pastellfarben sind sehr weich und empfindlich und haften schlecht auf
dem Untergrund. In ähnlicher Form wie die
Pastelle habe ich später die grafische Malerei mit Acryl- und
Dispersionsfarben in größeren Formaten bevorzugt.
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Die
Zeichnung mit Graphit gibt mir neben einer naturgetreuen
Wiedergabe
die Möglichkeit, ein Sujet nach
meinen Fantasie-Vorstellungen zu verändern oder den Gegebenheiten
anzupassen wie die auf dem rechten Bild
zu sehende Makrele: ihren Körper habe ich zeichnerisch
einfach verkürzt, weil
das Papier nicht breit genug war. Im zeichnerischen Prozess kann ich
also mit Menschen und Dinge machen, was ich will. Einige meiner
Bleistift-
Zeichnungen wurden
als
Lithografien in einer
kleinen
Auflage gedruckt. In den meisten meiner Bilder finden sich
zeichnerische Elemente, z. B. bei den
Traumbildern und den Frottagen.